Ca. 40.000 Deutsche erleiden jährlich einen Skiunfall. Dabei lassen sich die meisten Unfälle vermeiden. Mit unseren Sicherheitstipps kommen Sie heil durch die Skisaison 2024.
Skiunfälle können durch Material- oder menschliches Versagen zustande kommen. Daher ist sowohl die richtige Ausrüstung, als auch rücksichtsvolles, vorausschauendes Fahrverhalten entscheidend für die Sicherheit auf der Piste.
In diesem Ratgeber geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie sicher auf der Piste unterwegs sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch richtiges Fahrverhalten und eine kontrollierte Ausrüstung lassen sich die meisten Skiunfälle im Vorfeld vermeiden
- Bleiben Sie auf den Pisten, nehmen Sie Rücksicht auf andere Skifahrer und hören Sie auf Ihren Körper
- Sollte dennoch ein Unfall passieren, rufen Sie den Notruf 112
Richtiges Fahrverhalten
1. Rücksichtnahme auf andere Skifahrer
In den 10 Geboten des Skifahrens von der FIS (Fédération Internationale de Ski) steht Rücksicht an erster Stelle. Sie dürfen andere Skifahrer auf der Piste weder gefährden noch einschränken. Wer Vorfahrt nimmt, darf dabei den überholten Skifahrer nicht gefährden.
2. Schulterblick nicht vergessen
Vor allem, wenn Sie die Piste betreten, Ihre Geschwindigkeit ändern oder bremsen, ist der Schulterblick entscheidend. Schauen Sie immer nach hinten, um sicherzustellen, dass niemand hinter Ihnen fährt und Gefahr läuft, mit Ihnen zu kollidieren.
3. Verlassen Sie niemals die markierte Piste
Unmarkierte Pistenabschnitte sind nicht nur gefährlich, sondern im Falle eines Unfalls auch schwer zu erreichen für Rettungskräfte. Verlassen Sie deshalb niemals die markierten Strecken, insbesondere bei erhöhter Lawinengefahr. Ab Lawinenwarnstufe 3 sollten Sie das Gelände abseits der Pisten unbedingt meiden.
4. Sicherheitsabstand und angepasstes Tempo
Halten Sie immer genügend Abstand zu anderen Skifahrern und passen Sie Ihr Tempo an, sodass Sie jederzeit sicher anhalten können. Vor allem bei steileren Abfahrten oder schlechter Sicht ist es wichtig, die Geschwindigkeit so zu regulieren, dass Sie die Kontrolle nicht verlieren.
5. Halten nur am Pistenrand
Wenn Sie anhalten müssen, tun Sie das nur am Rand der Piste. Ein plötzliches Stoppen auf der Piste, besonders hinter Kurven, kann andere Fahrer überraschen und zu schweren Kollisionen führen. Auch diese Regel gehört zu den 10 Geboten der FIS. Nach einem Sturz muss die Stelle schnellstmöglich geräumt werden.
Auf den Körper hören
Skifahren erfordert nicht nur Technik, sondern auch Kondition. Achten Sie daher auf Ihre körperliche Verfassung. Besonders zu Beginn der Skisaison, wenn der Körper noch nicht voll an die Belastung gewöhnt ist, sollten Sie auf grünen oder blauen Pisten starten. Überfordern Sie sich nicht und legen Sie regelmäßige Pausen ein.
1. Aufwärmen und Dehnen
Vor dem Skitag sollten Sie sich aufwärmen und dehnen, um Verletzungen vorzubeugen. Der Körper benötigt eine gute Durchblutung und Mobilität, um auf der Piste sicher unterwegs zu sein.
2. Ausreichend essen und trinken
Für eine gute Ausdauer und Konzentration ist es wichtig, den Körper mit genügend Nahrung und Flüssigkeit zu versorgen.
3. Kein Alkohol während des Skifahrens
Alkohol beeinträchtigt das Reaktionsvermögen – und das umso mehr in großen Höhen. Gönnen Sie sich den Aprés-Ski-Drink erst nach dem Skitag. Auf der Piste sollte der Alkohol tabu sein, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.
Kontrolle der Ausrüstung
Eine gut gewartete Ausrüstung ist essenziell für die Sicherheit beim Skifahren. Bevor Sie in die Skisaison starten, sollten Sie die Skier und die Bindung gründlich kontrollieren.
1. Skier und Bindung
Kontrollieren Sie vor Beginn der Skisaison Ihre Ausrüstung. Die Ski sollten gewachst werden. Bei Bedarf müssen die Kanten geschliffen werden. Die Bindung darf auf keinen Fall rosten und muss auf Ihr Gewicht eingestellt sein.
2. Skihelm tragen
Tragen Sie unbedingt einen Skihelm. In Deutschland besteht zwar keine Skihelmpflicht, aber es ist verantwortungslos, ohne Helm Ski zu fahren. Ein Skihelm vermeidet zwar keine Unfälle, schützt aber effektiv vor Kopfverletzungen. Um den besten Helm zu finden, schauen Sie in den Skihelm Test.
3. Kinder und Skiausrüstung
Fahren Ihre Kinder mit in den Skiurlaub? Kontrollieren vor dem Urlaub, ob die Skier und der Skihelm Ihres Kindes noch passend sind. Bei Kindern, die sich noch im Wachstum befinden, kann ein Neukauf notwendig sein. Zudem sollten Sie für den Notfall Ihre Kontaktdaten bspw. in die Jacke des Kindes einschweißen, damit Sie kontaktiert werden können.
Falls es zu einem Unfall kommt
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es immer zu einem Unfall kommen. In solchen Fällen ist es entscheidend, die Unfallstelle sofort abzusichern. Stecken Sie dafür Ihre Skier oder Skistöcke über Kreuz oberhalb der Unfallstelle in den Schnee, um andere Skifahrer zu warnen.
1. Erste Hilfe leisten
Nach der Absicherung der Unfallstelle leisten Sie Erste Hilfe. Jeder Skifahrer ist nach den FIS-Regeln dazu verpflichtet, in Notfällen zu helfen.
2. Rettungsdienst rufen
Rufen Sie Rettungspersonal. Der Notruf 112 ist nicht nur in Deutschland, sondern europaweit gültig. Wenn Sie sich auf einer Skipiste im europäischen Ausland befinden, ist es nicht erforderlich, dass Sie die Landessprache sprechen können. Der euroweite Notruf 112 ist in der Lage, Notrufe in verschiedenen Sprachen entgegen zu nehmen.
Geben Sie dabei folgende Informationen an:
- Wo ist der Unfall passiert?
- Wer ruft an?
- Was ist geschehen?
- Wie viele Personen sind betroffen?
- Welche Art von Verletzungen liegt vor?
Bleiben Sie nach dem Notruf erreichbar, bis alle notwendigen Informationen geklärt sind.
Versicherungsschutz bei Skiunfällen
Ein ausreichender Versicherungsschutz ist unerlässlich, um finanzielle Risiken bei einem Unfall abzudecken.
1. Auslandskrankenversicherung
Wer im Ausland Ski fährt, sollte unbedingt eine Auslandskrankenversicherung abschließen, um im Falle eines Unfalls gut abgesichert zu sein. Diese deckt unter anderem die Kosten für ärztliche Behandlungen und Rücktransporte.
2. Haftpflichtversicherung
Wenn Sie einen Unfall verursachen, deckt die Haftpflichtversicherung eventuelle Schäden bei Dritten ab. Dies ist besonders wichtig, um hohe Kosten im Falle von Verletzungen oder Sachschäden zu vermeiden.
3. Unfallversicherung
Eine spezielle Unfallversicherung für Wintersport kann eine sinnvolle Ergänzung sein, um zusätzliche Risiken abzudecken, insbesondere wenn Sie häufiger auf Skiern oder dem Snowboard unterwegs sind.